Dienstag, 27. November 2012

Grazer Stadtgeschichte

Im Graz Museum war am Sonntag Tag der offenen Tür, den auch ich nutzte, um einmal in die Grazer Stadtgeschichte einzutauchen. Es gab laufend Führungen für Kinder und Erwachsene. 


Mit viel Glas und Stein ist das barocke Palais Khuenburg neu gestaltet worden. In diesem geschichtsträchtigen Gebäude wurde 1863 Thronfolger Franz Ferdinand geboren. Heute wird hier Geschichte vermittelt. „Es geht darum, die Entwicklung der Stadt aus der heutigen Perspektive zu betrachten“, erklärt der Direktor Otto Hochreiter, der seit 2005 dieses Museum leitet.

Er hat die Neupositionierung des ehemaligen Stadtmuseums vorbereitet: die Geschichte der Stadt mit modernen Methoden darstellen, ohne die dunklen Seiten zu verschweigen. Die ständige Schau nennt sich "360Graz" - die Stadt von allen Zeiten. Die Besucher können die Ausstellungsstücke an langen „Spießen“ wenden und so Geschichte erleben. Es gibt viele gut verständliche Texte an den Wänden zu lesen und große Fotos von interessanten Gebäuden der Stadt. Mir persönlich gefiel am besten ein Film aus dem Jahr 1919, der von einer durch die Stadt fahrenden Straßenbahn aufgenommen wurde - sehr interessant, wie sich alles verändert hat. Nach der Schau kann man dann die Stadt gleich praktisch erkunden. 


Derzeit findet noch die Ausstellung "Urbane Räume in der Gegenwartsfotografie" statt. Fotografinnen und Fotografen zeigen den permanenten Wandel der Städte sowie die Beziehung des Menschen zu seiner umgebenden Architektur. Es werden Fotografien zum Beispiel von Olivo Barbieri ausgestellt. Besonders spannend fand ich die Bilder von Sabine Bitter und Helmut Weber, die unterschiedliche Gebäude nebeneinander vergleichen. 

Sabine Bitter / Helmut Weber, Belgrade / Los Angeles # 4,
aus der Serie: „Boulevards, Banlieus and Other Samples of Decorated Histories“ 2007
Zum Abschluss kann man noch in den Hof des Stadtmuseums gehen und dort einen Blick in den Reinerhof und die gotische Halle schauen. Man gelangt an einer alten Apotheke vorbei, die ebenfalls zum Stadtmuseum gehört. Sie ist nicht mehr im Betrieb, kann nur mehr bei Sonderführungen besichtigt werden. In diesem Museum finden laufend Veranstaltungen statt, so z.B. kann man an bestimmten Sonntagen im Museum frühstücken. 

Der Teil über die eigentliche Stadtgeschichte kann sich zwar nicht mit anderen Stadtmuseen messen, die ich schon gesehen habe, so fehlt zum Beispiel eine Multi-Media-Schau für Touristen, doch für Geschichte-Liebhaber eine gelungene Ausstellung. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen