In "Wie beim ersten Mal" ("Hope Springs" im Originaltitel) spielen die großartige Meryl Streep und für mich überraschend toll Tommy Lee Jones das Ehepaar Kay und Arnold Soames of Omaha. Sie sind in ihren 50-ern und bereits 31 Jahre verheiratet. In der Beziehung ist jegliche Intimität verloren gegangen, hatten sie doch schon seit 4 Jahren keinen Sex mehr.
Die Ehe ist schon lange nicht mehr glücklich. Die Kinder sind aus dem Haus, die tägliche Routine hat sich längst eingeschlichen und abends geht jeder in sein eigenes Schlafzimmer. Sie streiten nicht einmal, denn auch die Leidenschaft ist schon lange gestorben. Sie erscheinen wie einsame Zombies der amerikanischen Mittelklasse, die unter einem netten Dach zusammenwohnen. Das klingt etwas fad, ist aber für den Zuseher gut gemacht (Regisseur: David Frankel, "Der Teufel trägt Prada").
Doch Kay hält es nicht mehr aus in dieser täglichen Hoffnungslosigkeit, dass es vielleicht noch einmal besser wird. Sie "zwingt" ihren Mann, mit ihr eine Woche nach Maine zu reisen, um dort beim berühmten Ehe-Coach Dr. Bernard Feld ein Intensivseminar zur Rettung ihrer Ehe zu besuchen. Und dort kommt alles ans Licht. Der Film wird zu einem mitreißenden Psychodrama und die Eheleute lernen sich Stück für Stück wieder kennen. Alles endet in einem Happy End, doch zwischendurch sieht es schon nach Scheidung aus.
Es gibt lustige und bezaubernde Momente, komische Pannen und peinliche Momente. Manchmal scheint das Komische aber auch sehr traurig. Ein Film zum Nachdenken, vor allem für schon länger verheiratete Paare. Meryl Streep und Tommy Lee Jones passen in dem Film ausgezeichnet zusammen und sind beide grandios. Die Musik gefiel mir auch sehr gut, manchmal aber etwas zu "schmalzig". Auch ein nicht so glückliches Ende hätte dem Film gut getan.
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