Samstag, 2. Februar 2013
Gibt es die Liebe im Paradies?
Auf den ersten Blick scheint es am Strand von Kenia ein Paradies für die nach Liebe suchenden älteren Frauen aus Europa zu geben, doch es ist nur von kurzer Dauer.
Nachdem schon so viel über den Film "Paradies - Liebe" von Ulrich Seidl berichtet wurde habe ich ihn mir selbst angesehen. Auch in diesem Blog habe ich schon darüber anlässlich der Filmfestspiele in Cannes 2012 und beim österreichischen Filmpreis geschrieben.
Teresa ist Mitte Fünfzig, ihr fehlt es an Zuspruch, Liebe und Sex. Sie fährt daher auf Urlaub nach Kenia, wo es Hotelanimation, Superwetter und willige junge Afrikaner in Hülle und Fülle gibt. Das Thema Sextourismus aus weiblicher Sicht wird hier schonungslos und unverschönt dargestellt. Sugar-Mamis werden die europäischen Frauen in Kenia genannt und Margarete Tiesel wirkt sehr authentisch. Ich finde ihre Darstellung sehr mutig.
Teresa weiß genau, dass es nur um Geld geht, doch im Urlaub fällt es einfach leichter, an die große Liebe zu glauben. Nach anfänglichem Schämen landet sie für einige Nächte im Bett von Munga, der immer mehr Geld von ihr will. Dort, im armen Kenia ist jede weiße Frau eine Königin auf Zeit. Von den anderen Urlauberinnen bewundert und anscheinend von den jungen Afrikanern begehrt, ist sie kurze Zeit glücklich. Es ist eine gegenseitige Abhängigkeit und Teresa wird immer mehr zur dominanten, rücksichtslosen Touristin. Doch das große Glück findet sie nicht.
Die Dokumentation "Am Schauplatz" vom Donnerstag beschäftigt sich auch mit dem weiblichen Sextourismus in Kenia. Die meisten Frauen suchen nur kurze Befriedigun, andere doch die große Liebe.
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