Dienstag, 10. Februar 2015

Erste Allgemeine Verunsicherung am Monsterball

Das neue Album der Ersten Allgemeinen Verunsicherung "Werwolf-Attacke! (Monsterball Ist Überall...)" setzt die Band aus der Steiermark den Erfolgskurs nach dem letzten Erfolgsalbum "Neue Helden Braucht Das Land" fort.

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Die Platte ist böse und bitter, wie wir es von Thomas Spitzer gewöhnt sind. Es werden die Salafisten, die Rechten aber auch Banker und sogar die Heimatverbundenen karrikariert. In "Miss Fuckushima" erwacht sogar Burli aus den alten "Liebe, Tod & Teufel"-Zeiten wieder zu Leben. Der Titelsong "Werwolf-Attacke!": "Wenn aus Mutter Erdes Unterschicht / Eine neue Zombie-Herde kriecht / Schräger als der Bildungsturm zu Pisa / Und hält ihr Duckface für Mona Lisa." ist ziemlich schräg. Klaus Eberhartinger ist als Sänger und Unterhalter ganz in seinem Element. 

Der Russen-Schlager "Babuschka" erinnert an die Ohrwürmer aus früheren Zeiten. "Von Kasachstan bis zur Ukraine / Hat der Fortschritt kurze Beine / Vorhang auf, Demokratie / Schwule, Lesben auf die Knie." Das "Lederhosen-Zombies" greift die Heimatverbundenen, die den Trachtenwahn übertreiben, an. Darin werden auch Andreas Gabalier und seine Fans erwähnt, was zu einem kleinen Skandal in Österreich führte. "Von der Ranzenschwarte bis zum Doppelkinn / Alles, was sie haben, steckt im Mieder drin / Reingequetscht ins Dirndl wird jeder Tuttelzwerg / Im Nu zu Madame Busenberg."

Spitzer brilliert selbst in der düsteren Gitarren-Ballade "Der Oide Wolf" "Heut is er miad vom Jagen / Sei Revier is die Vergangenheit / Um jedes Morgen will er an Hacken schlog'n / Weil alles und jeder hat sei Zeit / Er sogt: 'I such ma a stilles Platzerl / Wo ka Bandscheib'n und ka G'wissen mi mehr zwickt / Leg mi nieder neben mei'm liebsten Schatzerl / Sie seit Jahren dort schon liegt."

Ein bissiges Album mit großartigen Texten. Die Tour beginnt heute in Dresden und kommt dann nach einigen Deutschland-Auftritten am 14. März auch nach Graz und in andere österreichische Städte. 

Auf der Ö3-Homepage ist ein kurzes Radio-Interview mit Benny Hörtnagel und Klaus Eberhartinger nachzuhören. 

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