Freitag, 13. Februar 2015

Pink gegen Pelze

Pink auf Polyvore
Die Sängerin Pink hat sich für die Tierschutzorganisation Peta engagiert und Nacktaufnahmen von sich machen lassen Damit macht sie auf den immer mehr werdenden Konsum von Echthaarpelzen aufmerksam. 

Ein paar Fakten zu Beginn:
  • Bis zu 85 Prozent aller Felle für die Pelzindustrie stammen von Tieren, die in Gefangenschaft und auch zu Tausenden auf Pelzfarmen gehalten werden. 
  • Obgleich China der weltweit größte Pelzexporteur ist und mehr als die Hälfte der für den europäischen Markt importierten Pelzbekleidung liefert, unterliegen die Pelzfarmen in diesem Land keinerlei Tierschutzbestimmungen oder Kontrollen.
  • Weltweit werden Jahr für Jahr Millionen von Waschbären, Kojoten, Wölfe, Rotluchse, Opossums, Biberratten, Biber, Otter und andere so gennante Pelztiere durch aufgestellte Fallen für die Pelzbekleidungsindustrie getötet.
Fake fur auf polyvore
Egal, ob Tiere zur Pelzgewinnung in Europa, Asien oder Nordamerika gezüchtet und getötet werden, überall leiden sie unter fürchterlichen Lebensbedingungen und brutalen Schlachtmethoden. Die Tiere werden in Massentierbetrieben unter extrem beengten Verhältnissen gehalten. Zu den Tieren, die am häufigsten auf Pelzfarmen gehalten werden, gehören Nerze und Füchse. Und sogar Hunde und Katzen, aber auch Hamster werden für den Pelzhandel gezüchtet.

Das Leiden
in den Käfigen bringt manche Tiere dazu, sich selbst zu verstümmeln und zu beißen. Auch kanibalische Verhaltensweisen sind keine Seltenheit. Auch ganz viele Kaninchen werden nur mehr wegen ihres Felles auf Pelzfarmen gezüchtet und geschlachtet. So werden laut UN-Angaben in Frankreich jedes Jahr ca. 70 Millionen Kaninchen getötet.

Bevor ihnen das Fell abgezogen wird, werden die Tiere mit Knüppeln erschlagen.  Viele Tiere sind danach aber noch am Leben und wehren sich verzweifelt bevor ihnen das Fell abgezogen wird. So treten manche Tiere noch wie vor wild um sich und winden sich vor Schmerz hin und her. Nachdem das Fell schließlich über den Kopf des Tieres gezogen wurde, werfen die Arbeiter den gehäuteten Körper auf einen Haufen. Einige der Tiere sind zu diesem Zeitpunkt immer noch am Leben.

Seit 2005 sind Pelztierfarmen in Österreich verboten, auch in Großbritannien sind sie untersagt. Seit November 2006 sind Pelztiere in Deutschland mit einer Verordnung geschützt. Doch hier werden zum Beispiel Nerze häufig vergast. Da Auspuffgase jedoch nicht immer tödlich sind, kommen manche Tiere bereits wieder zu Bewusstsein, während sie gehäutet werden. In anderen Ländern gehört auch noch die Tötung per Elektroschock zu den gängigen Methoden. Bei dieser Methode verbrennen die Tiere quasi innerlich und dauert einige Minuten.

Tieren, die in der Wildnis gefangen werden, ergeht es nicht besser als ihren Leidensgenossen auf Pelzfarmen. Die barbarischen Tellereisen wurden allerdings aus der EU bereits verbannt und auch innerhalb der USA in vielen Staaten abgeschafft. Tritt ein Tier auf die Feder eines Tellereisens, schnappen die Zacken der Falle am Bein des Tieres, graben sich oft bis zum Knochen in das Fleisch des Tieres. In ihrem Kampf gegen die Falle, beginnen manche sogar, sich das Bein abzukauen.  Der Überlebenskampf kann sich über mehrere Stunden hinziehen. 

Jedes Jahr werden außerdem Hunde, Katzen, Vögel und andere Tiere durch Fallen getötet oder verstümmelt.In einem Fall war eine Hündin namens Delilah in Pennsylvania 48 Stunden lang in einem Tellereisen gefangen, das an ihrem Bein zugeschnappt war. Delilahs Bein musste amputiert werden. Eine Studie der Fachzeitschrift „Textilwirtschaft“ ergab, dass rund 84% der befragten Deutschen Bedenken haben, Pelz zu tragen und auch keinen Pelz beim Partner akzeptieren. Viele Pelzprodukte werden von Verbrauchern unwissentlich gekauft, da sie falsch oder gar nicht etikettiert werden und die Herkunft nicht eindeutig angegeben wird. 

Auch wird Pelz immer billiger. Und so werden heute wieder mehr Kollektionen mit echtem Pelz designt.  In den 1980er und 1990er Jahren war Pelz ein Nogo, doch nun gibt es ganz viele bommelbesetzte Mützen, pelzbestückten Kapuzen und Schuhen oder sogar Schlüsselanhängern und Ringen mit Pelz. Was ist passiert? China überschwemmt den Weltmarkt mit Pelzen und so ist Echtpelz heutzutage teilweise sogar billiger als Webpelz. Die Leidtragenden sind die Tiere. Im Internet gibt es auch einige Dokus über die "Pelzproduktion" zu sehen. 

Heute kann man schon ganz tollen Kunstpelz herstellen. Auskunft über die Unterschiede zwischen Echt- und Kunstpelz geben die Tipps der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Zahlreiche Handelsketten verkaufen bewusst keinen Pelz. Sie nehmen an der Initiative “Fur Free Retailer Program” teil. Hier kann man nach Ländern oder Geschäft suchen. Für Österreich scheinen 70 Retailer auf. Animal.fair empfiehlt generell vegane Kleidung und gibt auch Alternativen zu Pelz. Auch einige Designer entsagen Pelz. So ist international Stella McCartney als große Vorreiterin für vegane Mode oder in Deutschland Guido Mario Kretschmer zu erwähnen.

Ich hoffe, der Trend geht wieder mehr in Richtung pelzfreie Kleidung, denn es gibt sehr wohl gute Alternativen. Wir sollten immer an das große Tierleid denken, das damit verbunden ist.

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